0 0 •
Eine B
m
iber Geschlecht & Trans*
') für junge Leute
trans*geniale f_antifa?
Antifa, weil Nazis und die Zustände, die ihre Ideologie möglich machen
noch immer abgeschafft gehören.
F_, weil Feminismus nicht nur heißt, das Patriarchat kaputtzumachen,
sondern auch andere Herrschafts-Verhältnisse mitzudenken und zu
sabotieren.
Trans*genial, weil immer noch viel zu viele Leute glauben, es gäbe nur
zwei Geschlechter und wir diese Behauptung wegglitzern werden.
Ein ausführliches Selbst-Verständnis gibt es auf unserer Internet-Seite.
Herausgegeben im Eigen-Verlag
3. Auflage
Februar 2014
Diese Broschüre kann heruntergeladen werden unter
www.transgenialefantifa.blogsport.de
Kontakt zu uns könnt Ihr aufnehmen unter
transgenialefantifa@riseup.net
2
Inhalt
Kapitel Seite
Einleitende Worte. 4
Für wen ist diese Broschüre?. 4
Was bedeutet der Unterstrich?. 5
Was bedeutet trans*?. 6
Was bedeutet cis?. 6
Dein Geschlecht bestimmst Du - nicht Deine Genitalien! . 7
Was bedeutet inter*?. 7
Du bist, was Du fühlst. 8
Was sind nicht-binäre Identitäten?. 9
Geschlechts-Identität und Sexualität. 9
A-Sexualität. 10
Patriarchat und Sexismus. 11
Was ist Hetero-Normativität?. 13
Trans* ist keine Krankheit! . 13
Was sind geschlechts-angleichende Maßnahmen?. 14
Die Norm ist falsch - nicht Dein Körper! . 17
Was ist der Ergänzungs-Ausweis?. 18
Offizielle Änderung von Namen und Personen-Stand . 19
Wie kannst Du mit Deinen Eltern/FreundJnnen reden?. 19
Wie kannst Du Trans*-Menschen unterstützen?. 20
Wo bekomme ich professionelle Unterstützung?. 22
Begriffs-Erklärungen. 26
Zum Weiterlesen . 32
3
Einleitende Worte
Der Wunsch, diese Broschüre zu machen, entstand, als wir von einer Trans*-
Person hörten, die sich nicht traute, mit ihren Eltern über das Thema trans*
zu sprechen. Wir hatten die Idee, der Person eine Broschüre zu geben, die
das Thema für Jugendliche verständlich erklärt und nicht (nur) Klischee-Bilder
von Trans*-Menschen aufgreift. Leider mussten wir feststellen, dass es eine
solche Broschüre bisher nicht gibt. So kam für uns nur eine Möglichkeit in
Frage: selber machen! So ist diese Broschüre entstanden, die Du gerade
liest. Wir versuchen darin, die verschiedensten Fragen rund um das Thema
trans* zu beantworten. Wir haben uns Mühe gegeben, möglichst leicht ver¬
ständlich zu schreiben. Außerdem haben wir lange Wörter, oder Begriffe, die
viele Leute wahrscheinlich nicht kennen, mit einem Bindestrich getrennt (zum
Beispiel bei »gender-queer«). Am Ende der Broschüre erklären wir Begriffe,
von denen wir denken, dass viele Menschen sie vielleicht nicht kennen.
Für wen ist diese Broschüre?
Du kannst diese Broschüre lesen, wenn Du weißt, dass Du nicht als Junge
oder Mädchen leben willst. Oder wenn Du Dir nicht sicher bist, ob Du ein
Mädchen oder ein Junge sein möchtest. Du kannst diese Broschüre auch
lesen, wenn Du in der Schule blöd angemacht wirst, vielleicht weil Du Dich
nicht so anziehst, wie Andere es von Dir erwarten. Oder wenn Du fühlst, dass
Du einen anderen Namen für Dich möchtest, aber Dich nicht traust, dies
Deinen Eltern zu sagen. Du kannst diese Broschüre auch lesen, wenn Du ver¬
mutest, dass Personen, die Du kennst (zum Beispiel Kind, Freundjn, Eltern)
4
nicht in dem Geschlecht leben möchten, in dem sie leben sollen. Oder wenn
Du Dich einfach dafür interessierst, was eigentlich trans* bedeutet und wa¬
rum dieses Sternchen dahintersteht. Diese Broschüre ist für alle Menschen
gedacht, die sich Gedanken machen wollen über das Thema trans* und alles
was damit zusammenhängt.
Was bedeutet der Unterstrich?
In dieser Broschüre findest Du häufiger Wörter mit einem Unterstrich (_). Was
das bedeutet, möchten wir Dir kurz an einem Beispiel erklären. Wenn wir
»Schülerjnnen« schreiben, dann meinen wir damit alle Menschen, die zur
Schule gehen. Es gibt Schüler (also Jungen) und Schülerinnen (also Mäd¬
chen). Es gibt aber auch Menschen, die weder Junge noch Mädchen sind
und zur Schule gehen. Damit auch an diese Leute gedacht wird, schaffen wir
mit dem Unterstrich (_) Platz für sie. Manchmal schreiben wir auch »sie_er«.
Damit meinen wir, dass eine Person ein Junge oder ein Mädchen oder
beides oder keines von beidem sein kann.
Und jetzt...
... wünschen wir Dir und Euch viel Spaß beim Lesen. Fragen, Kritik und An¬
merkungen könnt Ihr gerne an unsere E-Mail-Adresse schicken:
transgenialefantifa@riseup.net
5
Was bedeutet trans*?
Manche Menschen merken irgendwann, dass sie nicht in dem Geschlecht
leben wollen, in dem sie leben sollen. Zum Beispiel, wenn ein Kind, dass
immer als Mädchen gelebt hat, lieber ein Junge sein möchte. Oder wenn ein
Junge Kleider anzieht und viel lieber ein Mädchen sein will. Personen, die als
Frau leben sollen, sich aber als Mann fühlen, nennen sich oft Trans-Männer*.
Trans-Frauen* nennen sich Menschen, die als Mann leben sollen und sich als
Frau fühlen. Mit dem Wort trans* wird versucht, die verschiedenen Lebens¬
weisen von Menschen zusammenzufassen, die nicht das Geschlecht haben
wollen, das sie haben sollen. Das Sternchen (*) steht für die verschiedenen
Formen, wie Menschen trans* sein können. Dazu gehören zum Beispiel auch
die Begriffe a-gender und gender-queer.
Was bedeutet cis?
Cis (ausgesprochen: ziss) ist das Gegenteil von trans*. Es bedeutet also, dass
eine Person das Geschlecht haben möchte, das sie haben soll. Wenn ein
Mensch als Mann leben soll und das auch will, ist er ein Cis-Mann. Und wenn
eine Person als Frau leben soll und das auch möchte, ist sie eine Cis-Frau.
Diese Wörter benutzen wir, damit Menschen, die das Geschlecht haben, das
sie haben sollen, nicht als normal angesehen werden und Trans-Frauen* und
Trans-Männer* nicht als etwas Besonderes betont werden. Denn die meisten
Menschen sind zwar cis, aber das heißt nicht, dass es normal ist, cis zu sein.
6
Dein Geschlecht bestimmst Du - nicht Deine Genitalien!
Viele Menschen verstehen Geschlecht als etwas das über die Genitalien
bestimmt werden kann. So werden Babys mit einem Penis als Jungen und
Babys mit einer Vulva als Mädchen eingeordnet. Dies ist aus mehreren
Gründen problematisch. Es wird davon ausgegangen, dass alle Penisse und
alle Vulven gleich aussehen und jeweils eine feste Kategorie bilden. Pro¬
blematisch ist auch, dass das Geschlecht spätestens bei der Geburt von
Ärztjnnen festgelegt wird. Dadurch wird Menschen die Selbst-Bestimmung
über ihre Geschlechts-Identität abgesprochen. Dein Geschlecht bestimmst
nur Du und nicht Deine Genitalien, egal wie sie aussehen.
Was bedeutet inter*?
Es gibt Menschen bei denen die Geschlechts-Merkmale (zum Beispiel Ge¬
nitalien) nicht eindeutig >männlich< oder >weiblich< sind. Diese Menschen
werden inter-geschlechtlich oder inter* genannt. Leider werden ihre Geni¬
talien meistens durch Operationen verändert, damit sie als Junge oder
Mädchen eingeordnet werden können. Menschen die diese Operationen
erlebt haben, beschreiben sie häufig als Gewalt. Manche Inter*-Menschen
leiden ihr ganzes Leben unter den Folgen der Operationen. Wir finden, dass
inter-geschlechtliche Menschen das Recht haben sollten ihr Geschlecht
selbst zu bestimmen, genau wie alle anderen Menschen auch. Sie sollen
auch selbst darüber entscheiden dürfen ob und wie sie ihren Körper durch
Operationen verändern lassen.
7
Du bist, was Du fühlst
Keine Person kann bestimmen, wer oder was Du bist, weder Ärztjnnen,
Eltern noch andere Menschen. Das kannst nur Du selbst. Du alleine ent¬
scheidest darüber, welche Geschlechts-Identität für Dich am besten passt.
Auch Deinen Namen und Dein Pronomen wählst Du selber. Keine_r darf Dir
da reinreden, weder Deine Eltern noch Deine Freundjnnen oder irgendeine
andere Person. Andere Menschen müssen Deine Selbst-Definition aner¬
kennen. Denn Du weißt am besten, was für Dich gut ist und was sich richtig
anfühlt. Es gibt keine falschen Gefühle. Wenn zum Beispiel alle denken, dass
Du ein Mädchen bist, obwohl Du Dich als Junge fühlst, dann bist Du auch
ein Junge. Oder wenn Du Dich weder als Mann noch als Frau fühlst, dann
bist Du weder Mann noch Frau. Du bist, was Du fühlst.
8
Was sind nicht-binäre Identitäten?
Manche Menschen fühlen sich nicht zugehörig zu den zwei vorgegebenen
Möglichkeiten, also >Frau< oder >Mann<. Sie können sich zum Beispiel als
etwas dazwischen oder als beides fühlen. Es gibt auch Menschen, die sich
keinem Geschlecht zugehörig fühlen. Sie sind also kein Mädchen, keine Frau
und auch kein Junge, kein Mann. Ein Wort dafür ist a-gender (ausgespro¬
chen: äjdjänder). Das ist Englisch und bedeutet so viel wie »ohne Ge¬
schlecht«. Es kann sehr schwierig sein, sich als nicht-binär zurechtzufinden,
weil in unserer Gesellschaft nie oder nur selten darüber gesprochen wird.
Auch in den Medien oder im privaten Umfeld (Freundjnnen, Schule, ...)
kommen nicht-binäre Lebensweisen kaum oder gar nicht vor. Trotzdem ist es
möglich sich als etwas anderes als Mann oder Frau zu definieren. Auch hier
gilt die Selbst-Definition: Du bist, was Du fühlst. Andere Wörter für sich als
nicht-binär definierende Menschen sind zum Beispiel: gender-queer (aus¬
gesprochen: djänder-quier), neutrois (ausgesprochen: njutrjo), gender-fluid
(ausgesprochen: djänder-fluit). Es gibt auch nicht-binäre Pronomen, zum
Beispiel: sie_er, er_sie, sier, xier, es, sie_r, si_er. Du kannst Dir auch ein
eigenes Pronomen ausdenken.
Geschlechts-Identität und Sexualität
Wen Du magst, in wen Du Dich verliebst und wen Du begehrst hat nichts mit
Deiner Geschlechts-Identität zu tun. Egal ob Du Dich als Frau, Mann oder
nicht-binär definierst, kannst Du Dich in Frauen*, Männer* und nicht-binäre
Menschen verlieben und sie begehren. Das bestimmst und definierst nur Du.
9
Falls Du Dich zum Beispiel als Mädchen fühlst, obwohl Du als Junge leben
sollst, heisst das nicht, dass du automatisch auf Männer* stehst. Es gibt viele
lesbische Trans-Frauen* und auch schwule Trans-Männer*. Es ist eine hetero¬
normative Vorstellung, dass Menschen automatisch das gegensätzliche
Geschlecht begehren. Es ist wichtig das zu hinterfragen.
A-Sexualität
Manche Menschen fühlen sich sexuell nicht zu anderen Menschen hinge¬
zogen. Sie haben also kein Verlangen nach sexuellem Kontakt. Deswegen
nennen sie sich A-Sexuelle. Das heißt aber nicht, dass a-sexuelle Menschen
sich nicht verlieben können. A-Sexuelle können lesbisch, schwul, bi, pan oder
hetero sein. Sie können Beziehungen haben und Intimität empfinden. A-
sexuell zu sein ist in dieser Gesellschaft nicht unbedingt einfach, weil so gut
wie alle davon ausgehen, dass jede_r Sexualität lebt. Oft wird es auch als
>natürlich< angesehen, sexuell zu sein. Deshalb wird A-Sexuellen oft unter¬
stellt, schlimme Erfahrungen mit Sexualität gemacht zu haben (zum Beispiel
sexualisierte Gewalt). Wer solche Unterstellungen macht, will offenbar nicht
wahrhaben, dass es Menschen gibt, die nicht sexuell sind und für die das
vollkommen in Ordnung ist. A-Sexualität ist eine sexuelle Orientierung wie
jede andere auch und es nichts, wofür Du Dich schämen musst.
10
Patriarchat und Sexismus
Frauen* und Männer* sind in unserer Gesellschaft gesetzlich gleichberech¬
tigt. In Wirklichkeit sind Männer* und Frauen* aber nicht gleichberechtigt.
Denn Männer* haben oft mehr Vorteile als Frauen*. Zum Beispiel arbeiten sie
im Beruf öfter in hohen Positionen (als Schul-Leiter, Firmen-Chef, ...). Frauen*
dagegen bekommen für die gleiche Arbeit oft weniger Geld als Männer*.
Häufiger arbeiten sie in befristeten, niedrig bezahlten Jobs. Deshalb sind
Frauen* auch öfter von Armut betroffen. Eine Gesellschaft, in der Männer*
mehr Vorteile haben als Frauen* heißt Patriarchat.
Patriarchat bedeutet auch, dass Männlichkeit oft in Verbindung gebracht
wird mit Intelligenz, Objektivität und Vernunft. Weiblichkeit dagegen steht
oft in Zusammenhang mit Gefühlen, Subjektivität und Irrationalität. Häufig ist
es deshalb automatisch wichtiger was Männer* sagen. Ihrer Meinung wird oft
eher geglaubt. Dagegen haben es Frauen* oft schwerer in der Öffentlichkeit
ihre Meinung zu sagen und gehört zu werden. Ihre Meinung ist oft automa¬
tisch weniger wichtig. Dies ist nur wenigen Menschen bewusst.
Leider gehört zum Patriarchat auch cis-männliche Gewalt. Dies bedeutet,
dass psychische und körperliche Gewalt von Cis-Männern* gegenüber
Frauen*, Lesben, Schwulen, Inter- und Trans*-Personen ausgeübt wird. Cis-
männliche Gewalt trifft also alle Menschen, die nicht hetero und cis-männlich
sind. Dies wird als Sexismus bezeichnet.
11
Sexismus kann sehr unterschiedlich sein. Sexismus ist, wenn Frauen* gesagt
wird, sie dürften keine Haare an den Beinen haben. Sexismus ist, wenn
Trans*-Personen beschimpft, geschlagen und ausgelacht werden, weil sie
nicht cis sind. Sexismus ist, wenn Menschen die Meinung vertreten, dass es
keine gleich-geschlechtliche Liebe geben darf. Sexismus ist, wenn eine Frau
am U-Bahnhof steht und einfach von Männern angemacht wird, weil sie eben
eine Frau ist. Sexismus ist, wenn Menschen Mut brauchen, um ihren Namen
und ihr Pronomen zu ändern, weil alle etwas dagegen zu haben scheinen. Im
Patriarchat steckt Sexismus in allen Bereichen der Gesellschaft, zum Beispiel
in Werbung, Filmen, Musik und Schulbüchern.
12
Es ist wichtig, mutig und solidarisch zu sein, wenn Du sexistische Diskrimi¬
nierung bei anderen Menschen erlebst. In einer solchen Situation einzu¬
greifen bedeutet, eine Person damit nicht alleine zu lassen und sich gemein¬
sam zu wehren.
Für Frauen*, Lesben, Inter- und Trans*-Personen gibt es auch die Abkürzung
FLIT*. Damit wird ausgedrückt, dass eine Gruppe existiert, die Sexismus
erfährt und von cis-männlicher Gewalt betroffen ist.
Was ist Hetero-Normativität?
Viele Menschen gehen davon aus, dass Frauen* immer Männer* begehren
und Männer* immer Frauen* begehren. Diese Annahme heißt Hetero-
Normativität. Damit werden alle anderen Formen wie Menschen sich
untereinander begehren können (zum Beispiel lesbisch, schwul, bi) ausge¬
schlossen. Das kann sehr schlimme Folgen haben, wenn nicht-hetero Be¬
gehren als >falsch< angesehen wird. Dies ist der Grund dafür, warum Nicht-
Heteros oft Diskriminierung und Gewalt erleben.
Trans* ist keine Krankheit!
Wenn Du Dich über das Thema trans* informierst (zum Beispiel im Internet)
wirst Du früher oder später auf Begriffe wie diese stoßen: »Transsexualis¬
mus«, »Geschlechts-Identitäts-Störung«, »Trans-Sexualität«, »Geschlechts-
Dysphorie«. Alle diese Wörter kommen aus dem Bereich der Psychiatrie und
definieren Trans*-Sein als »Krankheit« und »psychische Störung«. Wenn
13
Verhalten von Menschen als >unnormal< angesehen und als >krank< be¬
zeichnet wird, wird dies Pathologisierung genannt. Wir lehnen alle Patho-
logisierungen entschieden ab. Trans* ist keine Krankheit, die >geheilt<
werden muss. Manche Leute sagen, wenn trans* nicht mehr als Krankheit
gilt, würden die Krankenkassen nicht mehr für Hormonbehandlungen und
Operationen bezahlen. Wir sagen: Es müssen Möglichkeiten geschaffen
werden, Trans*-Menschen ihren Wunschkörper zu ermöglichen, ohne sie als
>krank< zu bezeichnen.
Was sind geschlechts-angleichende Maßnahmen?
Viele Trans*-Menschen haben den Wunsch, ihren Körper zu verändern.
Allgemein werden alle Möglichkeiten zur Veränderung des Körpers
geschlechts-angleichende Maßnahmen genannt.
Eine Möglichkeit zur Veränderung des Körpers ist die Hormon-Behandlung.
Wenn Trans-Männer* Testosteron-Hormone bekommen, kann zum Beispiel
ihre Stimme tiefer werden und sie können einen Bart und auch mehr Haare
am gesamten Körper bekommen. Außerdem lassen sich viele Trans-Männer*
die Brüste entfernen. Bei Trans-Frauen* kann die Einnahme von Östrogen-
Hormonen beispielsweise dazu führen, dass ihnen Brüste wachsen und dass
ihre Körperhaare heller und dünner werden. Weil der Bart durch Hormon-
Behandlung aber nicht aufhört zu wachsen, gibt es die Möglichkeit, den Bart
durch spezielle Behandlung dauerhaftzu entfernen.
14
Bei der geschlechts-angleichenden Operation geht es darum, dass Men¬
schen die Genitalien bekommen, die sie haben wollen. Bei einer Trans-Frau
wird der Penis operativ entfernt und eine Vagina geformt. Bei einem Trans-
Mann wird aus der eigenen Haut (zum Beispiel vom Arm) ein Penis geformt.
Wenn eine Trans*-Person sich in ihrem Körper unwohl fühlt, können ge-
schlechts-angleichende Maßnahmen wichtig sein, damit sie_er nicht mehr im
gefühlt falschen Körper leben muss. Das heißt aber nicht, dass alle Trans*-
Menschen ihren Körper nicht mögen und ihn deshalb verändern möchten. Es
bedeutet auch nicht, dass Du alle möglichen Veränderungen durchführen
lassen musst, wenn Du Dich für eine Änderung entscheidest. Es gibt zum
Beispiel Trans-Männer*, die sich die Brüste entfernen lassen, aber keine
Operation zum Penis-Aufbau durchführen.
Auch nicht-binäre Menschen können den Wunsch haben, ihren Körper zu
verändern, z.B. durch eine Brust-Entfernung oder eine Bart-Entfernung. Ob
Du Deinen Körper dauerhaft verändern willst, ist eine Entscheidung, die Du
Dir gut überlegen solltest. Informiere Dich über die Risiken der Maßnahmen,
am besten bei einer Beratungs-Stelle (Seite 20). Lass Dir genug Zeit, um
herauszufinden, was Du wirklich willst.
Krankenkassen sind eigentlich dazu verpflichtet, die Kosten für geschlechts¬
angleichende Maßnahmen zu übernehmen. Häufig ist es jedoch eine müh¬
same Auseinandersetzung, die Krankenkassen zur Kosten-Übernahme zu
15
bewegen. In Deutschland ist für die Hormon-Behandlung eine begleitende
Psychotherapie vorgeschrieben. Wenn Du also Hormone nehmen willst,
musst Du parallel dazu eine Therapie machen. Das kann zwar lästig sein,
aber möglicherweise hilft es Dir auch, mit der Situation besser klarzu¬
kommen. Das hängt sicherlich zu einem großen Teil von der Thera-peutjn
ab. Wir haben aber auch schon von netten Therapeutjnnen gehört, die eine
begleitende Therapie bescheinigen können, auch wenn Du darauf keine Lust
hast. Das machen aber nicht alle Therapeutjnnen und Du musst das Glück
haben, eine nette Therapeutjn zu finden.
Für die geschlechts-angleichende Operation ist es notwendig, Gutachten
von zwei verschiedenen Gutachterjnnen zu erhalten. Sie müssen bescheini¬
gen, dass Du dauerhaft im >anderen< Geschlecht leben willst. So gut wie alle
Gutachterjnnen denken binär. Das heißt, sie gehen davon aus, es gäbe nur
Männer* und Frauen*. Ihre Ansichten darüber, wie der Weg einer Trans*-
Person aussehen soll, sind leider meistens sehr eingeschränkt. Oft haben
Gutachterjnnen das >klassische< Bild einer Trans*-Person im Kopf, die
bereits als kleines Kind merkt, im >falschen< Körper zu leben und sich dem¬
entsprechend verhält. Dass dieses >klassische< Bild auf viele Trans*-Menschen
nicht zutrifft, ist ihnen leider meistens nicht bekannt oder egal. Wenn Du eine
geschlechts-angleichende Operation durchführen lassen willst und nicht dem
Klischee der Gutachterjnnen entsprichst, musst Du Dich darauf einstellen,
>Märchen< erzählen zu müssen.
16
Die Norm ist falsch - nicht Dein Körper!
Nur weil es viele Trans*-Men sehen gibt, die ihren Körper verändern wollen,
heißt das nicht, dass Du Deinen Körper auch verändern musst, wenn Du
trans* bist. Es gibt auch viele Trans*-Menschen, die ihren Körper toll finden
so wie er ist. Wenn Du Deinen Körper nicht verändern willst, dann ist das
völlig in Ordnung. Denn Trans*-Sein hat vor allem etwas mit der Identität zu
tun und nicht unbedingt mit dem Körper. Lass Dir nicht einreden, Dein
Körper sei falsch. Wenn die meisten Leute noch immer nicht verstehen
wollen, dass manche Frauen* einen Penis und manche Männer* Brüste
haben, dann ist das ihr Problem! Egal, ob mit oder ohne Penis, egal ob mit
oder ohne Brüste, egal ob mit oder ohne Bart, egal ob dick oder dünn, egal
ob groß oder klein - Dein Körper ist toll!
17
Was ist der Ergänzungs-Ausweis?
Es gibt in Deutschland die Möglichkeit einen so genannten Ergänzungs-
Ausweis zu bekommen. Er heißt so, weil er als Ergänzung zum Personal-
Ausweis oder Reise-Pass gedacht ist. Der Ausweis soll es erleichtern, dass Du
mit Deinem selbst gewählten Namen angesprochen wirst (zum Beispiel bei
Behörden, auf der Schule, in der Uni oder auf der Arbeit). Außerdem kannst
Du mit dem Ausweis verhindern, dass Du beispielsweise als Trans-Frau von
einem Cis-Mann durchsucht wirst, zum Beispiel bei Kontrollen am Flughafen.
Folgendes ist auf dem Ausweis enthalten: ein Bild von Dir; die Namen, die
auf Deinem Personal-Ausweis stehen; Deine selbst gewählten Namen;
Geburtstag; Geburtsort; Staatsangehörigkeit; Personal-Ausweis-Nummer;
Anschrift. Außerdem steht ein kurzer Text (in deutsch, englisch und franzö¬
sisch) auf dem Ausweis. Darin werden alle Menschen aufgefordert, Dich in
Deinem gefühlten Geschlecht anzuerkennen. Wir finden die Idee des Er¬
gänzungs-Ausweises sehr sinnvoll. Leider ist der Ausweis unserer Meinung
nach auch problematisch, weil er nur für Trans-Männer* und Trans-Frauen*
vorgesehen ist, die dem Klischee entsprechen. Nicht-binäre Identitäten
werden leider völlig ignoriert. Es gibt für den Ausweis also nur die Möglich¬
keiten >Mann< und >Frau<. Außerdem wird in dem Text auf dem Ausweis
davon ausgegangen, dass körperliche Veränderungen (zum Beispiel durch
Hormone oder Operationen) angestrebt werden. Das trifft aber nicht auf alle
Trans*-Menschen zu. Du kannst den Ergänzungs-Ausweis bei der Deutschen
Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität e.V. bestellen. Weitere
Infos gibt es aufwww.dgti.org unter dem Punkt »Ergänzungsausweis«.
18
Offizielle Änderung von Namen und Personen-Stand
Der Ergänzungs-Ausweis kann helfen, mit Deinem selbst gewählten Namen
angesprochen und in Deinem Geschlecht anerkannt zu werden. Eine Än¬
derung des Namens auf dem Personal-Ausweis ist leider schwieriger durch¬
zusetzen. Dazu brauchst Du zwei Gutachten. Darin muss bescheinigt werden,
dass Du dauerhaft im >anderen< Geschlecht leben willst. Es ist das gleiche
Verfahren wie bei der geschlechts-angleichenden Operation. Dabei werden
nicht-binäre Identitäten leider (immer noch) nicht anerkannt. Eine offizielle
Änderung des Namens kannst Du beim Amtsgericht beantragen. Die
offizielle Namens-Änderung ist allerdings unabhängig vom Personen-Stand.
Bei einer Änderung des Personen-Stands wird der geschlechtliche Eintrag in
der Geburts-Urkunde geändert. Auch hier gibt es wieder nur die Möglich¬
keiten >männlich< und >weiblich<. Falls Du Deinen Namen und Deinen
Personen-Stand offiziell ändern willst und auch eine geschlechts-anglei-
chende Operation durchführen lassen möchtest, ist es sinnvoll, zuerst die
Änderung von Namen und Personen-Stand zu machen. Denn dann brauchst
Du für die geschlechts-angleichende Operation keine neuen Gutachten
mehr.
Wie kannst Du mit Deinen Eltern/Freundjnnen reden?
Wenn Du Dich nicht traust, mit Menschen darüber zu reden, dass Du (viel¬
leicht) trans* bist, kannst Du ihnen erst einmal diese Broschüre geben. So
bekommen sie einen groben Überblick über das Thema und verlieren viel¬
leicht die Angst, darüber zu sprechen. Möglicherweise hast auch Du Angst.
19
Eventuell fürchtest Du, Deine Eltern könnten Dich nicht mehr lieben, wenn
Du ihnen sagst, dass Du nicht in dem Geschlecht leben willst, in dem Du
bisher leben solltest. Denk bitte daran, dass Deine Eltern (oder andere
Menschen) Dich als Person lieben und nicht als Junge oder Mädchen. Du
kannst ihnen auch versuchen zu erklären, dass Du nicht der Mensch sein
kannst, der Du sein willst, wenn Du im für Dich falschen Geschlecht lebst.
Falls Du Dich alleine nicht traust, das Thema anzusprechen, kannst Du Dir
Unterstützung holen, zum Beispiel von Freundjnnen oder bei einer
Beratungs-Stelle.
Wie kannst Du Trans*-Menschen unterstützen?
Wenn Dir eine Person sagt, dass sie trans* ist, oder vermutet, vielleicht trans*
zu sein, gibt es einige Dinge, die Du beachten solltest. Dieser große und
mutige Schritt braucht viel Vertrauen. Nimm es also als Kompliment, wenn
sich eine Person Dir anvertraut.
20
Wir haben einige Dinge gesammelt, die wir wichtig finden:
• Nimm die Person, ihre Gedanken und Gefühle ernst.
• Höre ihr aufmerksam zu.
• Dränge sie zu nichts.
• Respektiere die Selbst-Definition der Person.
• Sprich die Person mit ihrem selbst gewählten Namen an.
• Benutze das von der Person gewählte Pronomen.
• Nimm nicht an, das Trans*-Sein sei nur eine >Phase<.
• Versuche, die Person so gut es geht zu unterstützen.
Wenn ein Kind, für das Du Dich verantwortlich fühlst, Dir mitteilt, dass es
trans* ist, beachte bitte Folgendes: Versuche Dir klar zu machen, dass es mit
einem selbst gewählten Namen nicht gegen den Namen rebelliert, den Du
ihm vielleicht gegeben hast. Ein neuer Name kann ein wichtiger Schritt sein
im Prozess des sich-zurecht-Findens im gefühlten Geschlecht. Bemühe Dich
auch, zu verstehen, dass Du nicht eine Tochter oder einen Sohn verlierst. Im
Gegenteil: Du gewinnst den Menschen, der das Kind wirklich ist und Du
erringst sein Vertrauen, wenn Du ihn auf seinem Weg unterstützt.
21
Wo bekomme ich professionelle Unterstützung?
In Berlin gibt es verschiedene Beratungs-Stellen, die Beratung zum Thema
trans* anbieten. Du kannst Dich dort beraten lassen, wenn Du zum Beispiel
nicht weißt, wie Du mit Deinen Eltern über das Thema reden sollst oder
wenn Du fragen zu Hormonen, Therapie und Operationen hast. Auch Ange¬
hörige und Freundjnnen von Trans*-Menschen können zur Beratung gehen.
Die meisten Beratungs-Stellen bieten eine Beratung sowohl persönlich als
auch per E-Mail und Telefon an. Oft sind die Beraterinnen selbst trans* oder
inter*. Sie wissen also in den meisten Fällen, wovon sie reden. Trotzdem
solltest Du nicht alles kritiklos glauben, was Dir bei einer Beratung erzählt
wird. Es kann sein, dass die Beraterinnen ein Klischee-Bild von Trans*-
Menschen im Kopf haben und zum Beispiel leugnen, dass es nicht-binäre
Identitäten gibt. Einige Adressen aus Berlin möchten wir auf den nächsten
Seiten kurz vorstellen.
22
»ABqueer e.V. ist ein Berliner Trägerverein für Aufklärung und Beratung zu
lesbischen, schwulen, bisexuellen und trans* Lebensweisen. [...] Unsere
Projekte umfassen die Themenfelder Bildung und Beratung. Das Aufklä¬
rungsprojekt geht in Schulklassen und Jugendclubs und wendet sich direkt
an die Jugendlichen. Die Bildungsinitiative Queerformat [...] wendet sich an
pädagogische Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe. Mit teach out bieten
wir Lehrerjnnen konkrete inhaltliche Unterstützung für ihre pädagogische
Arbeit. Inbetween und die Trans*lnter-Beratung sind Beratungs-Angebote zu
trans* Themen.«
Sanderstraße 15, 12047 Berlin
Telefon: 030-922 508 44
E-Mail: info@abqueer.de
Internet: www.abqueer.de
»LesMigraS [ Les ben, Bisexuelle, Migra nt innen. Schwarze Lesben und
Trans*Menschen] ist der Antidiskriminierungs- und Antigewaltbereich der
Lesbenberatung Berlin e.V.«
Kulmer Str. 20a, 10783 Berlin
Telefon: 030-219 150 90
E-Mail: info@lesmigras.de
Internet: www.lesmigras.de
23
»Lambda 2 bietet Dir Beratung und Unterstützung (bis 27 Jahre). Bei uns
kannst du einfach und unkompliziert über Liebe, Lesbisch-, Schwul-, Bi-und
Trans*sein, Coming-Out, Handicap, deinen Freund oder deine Freundin,
über Eltern, Schule, Ausgehen, Gefühle, Sorgen und Probleme reden. Wir
hören Dir zu und stehen dir zur Seite.«
Manteuffelstraße 19, 10997 Berlin
Telefon: 030-282 79 90
E-Mail: info@lambda-bb.de
Internet: www.lambda-bb.de
TranslnterQueer »gewährleistet [...] ein professionelles Beratungsangebot in
den Bereichen Transgender, Intersex und Queer. TrIQ bietet Bildungs- und
Aufklärungsarbeit zu Trans- und Intergeschlechtlichkeit sowie zu queeren
Lebensweisen an«
Glogauerstraße 19, 10999 Berlin
Telefon: 030-616 752 916
E-Mail: triq@transinterqueer.org
Internet: www.transinterqueer.org
24
25
Begriffs-Erklärungen
Hier erklären wir Begriffe, von denen wir denken, dass viele Menschen sie
vielleicht nicht kennen.
26
A-gender (ausgesprochen: äj-djänder)
Englisch. A: verneinende Vorsilbe. Gender: Geschlecht. Menschen, die kein
Geschlecht haben (wollen). Anderes Wort: neutrois.
A-sexuell
Menschen, die sich von anderen Menschen nicht sexuell angezogen fühlen.
Bi
Menschen, die sich in Männer* und Frauen* verlieben und/oder Beziehung¬
en und/oder Sex mit ihnen haben wollen.
Cis (ausgesprochen: ziss)
Menschen, die in dem Geschlecht leben wollen, in dem sie leben sollen
(>Mann< oder >Frau<).
Cis-Frau
Person, die als Frau leben soll und das auch will.
Cis-Mann
Person, die als Mann leben soll und das auch will.
Cis-Sexismus
Diskriminierung von Trans*-Menschen. Anderes Wort: Trans*-Feindlichkeit.
27
Drittes Geschlecht
Menschen, deren Geschlecht weder Mann noch Frau oder beides ist.
FLIT*
Abkürzung für Frauen_Lesben_lnter_Trans*.
Gender-fluid (ausgesprochen: djänder-fluit)
Englisch. Gender: Geschlecht. Fluid: fließend. Menschen, die sich nicht
dauerhaft auf ein Geschlecht festlegen wollen.
Gender-Queer (ausgesprochen: djänder-quier)
Englisch. Gender: Geschlecht. Queer: siehe unten. Sammelbegriff für Trans*-
Menschen, a-gender, drittes Geschlecht und gender-fluid.
Geschlechter-Binarität
Die Annahme, dass es nur zwei Geschlechter gibt (>Frau< oder >Mann<).
Geschlechts-angleichende Maßnahmen
Sammelbegriff für medizinische Eingriffe, die den Körper einer Person an ihr
Geschlecht anpassen (zum Beispiel Hormon-Behandlung, Bart-Entfernung,
geschlechts-angleichende Operation).
28
Geschlechts-angleichende Operationen
Sammelbegriff für chirurgische Eingriffe, die den Körper einer Person an ihr
Geschlecht anpassen (zum Beispiel Formung einer Vagina, Gebärmutter-
Entfernung, Brust-Entfernung, Penis-Aufbau).
Hetero
Männer*, die sich in Frauen* verlieben und/oder Beziehungen und/oder Sex
mit ihnen haben wollen. Frauen*, die sich in Männer* verlieben und/oder
Beziehungen und/oder Sex mit ihnen haben wollen.
Hetero-Normativität
Annahme, dass Frauen* immer Männer* begehren und Männer* immer
Frauen* begehren.
Hetero-Sexismus
Diskriminierung von Menschen, die bi, lesbisch, pan oder schwul leben.
Hormon-Behandlung
Behandlung mit Hormonen (Östrogen und Testosteron), die den Körper einer
Person an ihr Geschlecht anpasst.
Inter*
Sammelbegriff für Menschen, bei denen die Geschlechts-Merkmale (zum Bei¬
spiel Genitalien) nicht eindeutig >männlich< oder >weiblich< sind.
29
Lesbisch
Frauen*, die sich in Frauen* verlieben und/oder Beziehungen und/oder Sex
mit ihnen haben wollen.
Neutrois (ausgesprochen: njutrjo)
Menschen, die kein Geschlecht haben (wollen). Anderes Wort: a-gender.
Nicht-binär
Menschen, deren Geschlecht weder Mann noch Frau ist.
Pan
Menschen, die sich in Menschen verlieben und/oder Beziehungen und/oder
Sex mit ihnen haben wollen, egal welches Geschlecht sie haben oder ob sie
überhaupt ein Geschlecht haben.
Pathologisierung
Wenn Verhalten von Menschen als >unnormal< angesehen und als >krank< be¬
zeichnet wird.
Queer (ausgesprochen: quier)
Englisch. Sammelbegriff für alle Menschen, die asexuell, bi, inter*, lesbisch,
pan, schwul odertrans* leben.
30
Schwul
Männer*, die sich in Männer* verlieben und/oder Beziehungen und/oder Sex
mit ihnen haben wollen.
Sexuell
Menschen, die sich von anderen Menschen sexuell angezogen fühlen.
Sternchen (*)
Bei »trans*« und »inter*«: Hinweis auf die große Vielfalt von verschiedenen
Lebensweisen von Trans*-Menschen und Inter*-Menschen. Bei »Frauen*«
und »Männer*«: Hinweis auf verschiedene Formen von Weiblichkeit und
Männlichkeit, zum Beispiel cis und trans* oder hetero und bi.
Trans-Frau
Person, die als Mann leben soll, aber als Frau leben will.
Trans-Mann
Person, die als Frau leben soll, aber als Mann leben will.
Trans*
Sammelbegriff für a-gender, drittes Geschlecht, gender-fluid, gender-queer,
neutrois, Trans-Frauen* und Trans-Männer*.
31
Zum Weiterlesen:
Brav_a (Zine im Stil einer Teenie-Zeitschrift)
www.brava.blogsport.de
Gender-queere Identitäten (Blog in englischer Sprache)
www.genderqueerid.com
Internationale Vereinigung Intergeschlechtlicher Menschen
www.intersexualite.de
Kampagne für einen dritten Geschlechtseintrag
www.dritte-option.de
Kampagne Stop Trans Pathologization
www.stp2012.info
Nonbinary (Blog in englischer Sprache)
www.nonbinary.tumblr.com
Wer »a« sagt, muss nicht »b sagen - Blog über A-Sexualität und mehr
www.asexyqueer.blogsport.de
32
33
34
Weiteres von unserer Gruppe
Die Broschüre »Mädchen? Junge? Pony?« ist auch in englisch erhältlich.
»Ich bin nie aus Auschwitz befreit worden.«
Perspektiven Jüdischer Partisaninnen zum Tag der Befreiung
Broschüre
8 Seiten
erhältlich in deutsch und englisch
Vom Ghetto in die Wälder
Jüdischer Widerstand gegen Nationalsozialismus und deutsche Besatzung
Vortrag über jüdischen Widerstand mit folgenden Themen: Kämpfe in den
Ghettos von Vilnius, Bialystok und Warschau; Aufstand im Vernichtungslager
Sobibör; Kampf der Partisanjnnen in den Wäldern. Mit kurzen Filmaus¬
schnitten und Liedern der Partisanjnnen. Anschließend Zeit für Diskussion.
Dauer circa 60 bis 90 Minuten.
Anfragen bitte an:
transgenialefantifa@riseup.net
Download der Broschüren und weitere Informationen:
www.transgenialefantifa.blogsport.de
35
Diese Broschüre richtet sich an ...
... Menschen, die sich nicht sicher sind,welches Geschlecht sie haben.
... Interessierte, die wissen wollen, was »trans*« bedeutet.
... Leute, die kein Geschlecht haben (wollen).
... alle, die Unterstützung geben möchten.
Herausgegeben von der Gruppe
trans*geniale f_antifa